piwik no script img

51 Festnahmen in Kosovoska Mitrovica

KFOR geht massiv gegen Gewalttäter vor. Jetzt auch US-Soldaten in der Stadt präsent

Kosovska Mitrovica/Priština (dpa) – Mit einer massiven Militärpräsenz und der Festnahme aller Verdächtigen geht die Friedenstruppe KFOR gegen Unruhestifter in Kosovska Mitrovica vor. Seit Sonntag seien 51 Personen festgenommen worden, teilte die KFOR gestern in Priština mit. „Nordmitrovica wird Haus für Haus durchsucht“, sagte Oberstleutnant Henning Philipp.

Unter den Festgenommenen waren mindestens 44 Albaner. KFOR-Soldaten verhinderten zudem einen Waffenschmuggel zu dem Krisenherd mit Hilfe eines kosovo-albanischen Krankenwagens. Der Ambulanzwagen, der am Montag mit Blaulicht aus der Provinzhauptstadt Priština kam, sei vor einem Kontrollpunkt wegen eines hektischen Wendemanövers aufgefallen. Während der Fahrer flüchtete, fanden Soldaten 14 Panzerfäuste, 182 hochexplosive Granaten, zwei Handgranaten, ein Sturmgewehr und eine große Menge Munition. Gestern rückten amerikanische Soldaten im Süden der Stadt ein. Die Friedenstruppe war auf den Straßen der Stadt massiv präsent, nachdem es am Sonntag zu Schießereien mit Heckenschützen gekommen war, die zwei Franzosen verletzten.

Unterdessen kritisierte die kosovo-albanische Presse die UN-Mission und die Friedenstruppe. Die Zeitung Bota Sot verstärkte Berichte über besondere serbisch-französische Beziehungen und schrieb: „Mitrovica wird nicht umsonst weggegeben.“

Die Tageszeitung Koha Ditore berichtete über eine Ankunft neuer serbischer Paramilitärs im Norden der Stadt und eine Abreise von Kindern und älteren Serben. Unmik und KFOR hätten das Treiben der Serben zu lange toleriert, kommentierte Kosova Sot.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen