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Rußend auf Linie 102

■ Aktionstag für Busse und Bahnen

Mensch stelle sich vor: Auf der „Linie 102“ pendeln demnächst nicht mehr die knallroten Mercedes-Zieharmonika-Busse der Hamburger Hochbahn, sondern klapprige und rußende Fiats, gesteuert von übermüdeten BusfahrerInnen mit italienischem Akzent. Vision? Die Globalisierung machts möglich. Nach den neuen EU-Richtlinien können Eigentümer kommunaler Verkehrsbetriebe künftig Leistungen flächendeckend ausschreiben und dem billigsten Anbieter den Zuschlag geben – ohne Rücksicht auf die Folgen für die Qualität des Nahverkehrs.

Unter dem Motto „Fairer Wettbewerb bei Bussen und Bahnen“ will daher die Gewerkschaft ÖTV heute auf die Folgen aufmerksam machen. „Ein gnadenloser Wettbewerb kann sich zu Lasten von Beschäftigten, Fahrgästen und Umwelt entwickeln“, warnt Hamburgs ÖTV-Chef Wolfgang Rose: „Heute sind wir leise, abgasarme Fahrzeuge und zuverlässiges ausgeruhtes Personal gewohnt.“

Daher fordert die ÖTV bei Ausschreibungen Mindestkriterien für Fahrzeuge und Personal, damit nicht „der billigste Jakob den Zuschlag erhält“. ms

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