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Mehr Platz für Demenzkranke

■ Ab Oktober gibt es 750 Heimplätze für altersverwirrte Menschen

Die Stadt Hamburg will für die stationäre Pflege Demenzkranker bis Ende Oktober 750 Heimplätze schaffen. Damit sei das 1998 initiierte Programm, das 250 Plätze für solche Patienten vorsah, um 500 aufgestockt worden, teilten die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) sowie der Landespflegeausschuss gestern mit. In 29 ausgewählten Pflegeheimen der Hansestadt sollen die zusätzlichen Plätze eingerichtet werden.

Die Erweiterung des Programmes ist seit längerem bekannt, Kritiker hatten immer wieder angemerkt, dass es unzureichend sei, weil es in Hamburg etwa 7500 Demenzkranke, also altersverwirrte Menschen, gebe. Die zusätzlichen Plätze sind zunächst für die Schwer-Demenzkranken. „Aber das ist noch nicht das Ende“, kündigte Stefan Marks, Sprecher der Gesundheitsbehörde, an.

Für diejenigen Heimbewohner, die Plätze aus dem Programm in Anspruch nehmen, könnten die Pflegesätze um bis zu 1000 Mark monatlich erhöht werden. In der höchsten Pflegestufe könnten die Pflegesätze für die Heimbewohner dann je nach Betreuungsform und personeller Ausstattung der einzelnen Heime bei 5500 bis 6800 Mark liegen, erläuterte die BAGS.

Die Heime würden zur Finanzierung der zusätzlichen Plätze mit den Kostenträgern höhere Pflegesätze vereinbaren, kündigte die BAGS an. Die Pauschalen von bis zu 2800 Mark übernehmen weiterhin die Pflegekassen. Reiche das Einkommen der Bewohner nicht aus, den Restbetrag bis zum vollen Pflegesatz selbst zu zahlen, können sie beim Sozialamt Hilfe beantragen. Für den Hamburger Haushalt rechnet die BAGS mit zusätzlichen Belastungen um fünf Millionen Mark jährlich. lno/taz

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