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Hagenbeck tötet nicht

■ Hamburger Tierpark weist Kritik des Deutschen Tierschutzbundes zurück

Hagenbecks Tierpark hat gestern die Kritik des Deutschen Tierschutzbundes an der Tötung überzähliger Raubtiere in Deutschlands Zoos zurück gewiesen. Die Sprecherin des Zoos, Tanja Königshagen, erklärte, die Darstellung der Tierschützer sei „aus dem Zusammenhang gegriffen“. In einem vom Verband Deutscher Zoodirektoren verabschiedeten Beschluss gehe es viel mehr darum, wie die Tötung verhindert werden könne.

Darin heißt es, es bestehe „Einigkeit“, dass Tiertransfers in andere Zoos „zur Erfüllung der Ziele der Zoologischen Gärten zwingend notwendig sind und dass bei optimaler Tierhaltung auch einmal eine fachgerechte Tötung von Tieren unausweichlich ist“.

Optimale Haltungsbedingungen führten zu einer hohen Überlebensrate der Jungtiere. „Deshalb ist es notwendig, sie zahlenmäßig zu beschränken. In der Wildnis verhindern Fressfeinde, Verhungern, Verdursten, Krankheiten, Kämpfe untereinander und Naturkatastrophen ein übermäßiges Anwachsen der Population.“ Generelle Import- und Tötungsverbote lehnt der Verband aus „naturschützerischen und tierschützerischen Gründen ab“.

Der Tierschutzbund empörte sich in einer Erklärung, dass in de Zoos nur „gezüchtet wird, weil Jungtiere im Frühjahr das Publikum anlocken. Kaum wachsen sie heran, gibt es keine Verwendung mehr für sie“. Er forderte alle Tierfreunde auf, die Zoos so lange zu boykottieren, bis die Tötungsabsichten vom Tisch seien.

Für Hagenbeck sei die Disskussion „eh nur theoretisch“, sagte Königshagen, „weil bei uns Tötungen nicht stattfinden“. dpa

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