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Qualitätssiegel für Mädchenarbeit

■ Mädchenarbeit derzeit „zwischen Opferrolle und Girliepower“

Mit einem Gütesiegel wollen SozialarbeiterInnen die Qualität der Mädchenarbeit in Bremen messbar machen. Eine Fachtagung in der Bürgerschaft sollte eine erste Annäherung an ein solches Gütesiegel darstellen. Unter dem Motto „Qualität der Mädchenarbeit sichtbar machen“ trafen sich gestern rund fünfzig Frauen und ein Mann aus Praxis und Forschung, um Konzepte für Fachstandards der Mädchenarbeit festzulegen.

Bis 2005 stellt Bremen ein Viertel weniger Fördermittel für Jugendarbeit zur Verfügung. Bisher gibt es keine Forschung über die Qualitätsmessung der Mädchenarbeit, sagt Referentin Dorothea Chwalek (Frankfurt a/M). Sie plädiert grundsätzlich für einen Perspektivwechsel in der Mädchenarbeit: SozialarbeiterInnen sollten endlich „weg vom Defizitblick.“ Bisher halten viele Pädagogen Mädchen für benachteiligt – im Gegensatz zu den Mädchen selber. Momentan befinde sich die Mädchenarbeit zwischen Opfersicht und Girliepower, sagt Heide Rose aus dem Bremer Frauenressort.

Weibliche Probleme würden oft nicht gesehen, weil Mädchen weniger auffallen. „Jungs kosten Geld!“, beschreibt Chwalek die Sicht vieler Sozialarbeiter. Weibliche Hooligans dagegen seien selten, weiblicher Drogenkonsum versteckter. Bei der angekündigten Untersuchung sollen auch die Mädchen nach Erfahrungen mit der Sozialarbeit befragt werden. DoKo

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