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Fette Jahre

■ Der Hamburger Wirtschaft geht es trotz Rot-Grün so gut wie seit 1993 nicht mehr

Von wegen Schwierigkeiten zwischen Rot-Grün und der hanseatischen Wirtschaft: Vor mehr als sieben Jahren ging es den Hamburger Betrieben das letzte Mal so gut wie im Moment. „Die Konjunktur gewinnt an Fahrt“, jubelt die Handelskammer, und die Deutsche Presse-Agentur wird gar martialisch: „Bombenstimmung in der Hamburger Wirtschaft.“ Fest steht: „Unsere Unternehmen sind so optimistisch wie seit Jahren nicht mehr“, fasst die Kammer die Resultate ihrer Firmen-Umfrage aus dem 99er-Schlussquartal zusammen.

Stimmung ist messbar, sagt die Kammer und hat sich deshalb einen Indikator konstruiert, der die Zuversicht der Unternehmen auch in Zahlen fassen lässt: Der nennt sich Geschäftsklima-Indikator und liegt nach der neuen Umfrage bei 135 von 200 möglichen Punkten – eben so hoch wie zuletzt 1993, damals noch als Folge des Einheitsbooms.

Am lautesten jauchzen die Banken. Die vergeben auf der Handelskammer-eigenen Skala auch den höchsten Zufriedenheitswert mit 166. Aber auch der Gastronomie und den Medienbetrieben geht es richtig gut. Dafür haben beide Branchen 157 Bonuspunkte zu vergeben. Wovon die Wirtschaft der Hansestadt profitiert: Genau die Bereiche schwimmen auf der Konjunkturwelle, die für Hamburg Bedeutung haben: Neben Medien sind das vor allem der Export- und Binnengroßhandel. An sich würde auch der Einzelhandel dazu zählen, doch der liegt noch unterm Durchschnitt – wobei der Einzelhandel sich gern in der Eigensicht leicht nach unten gruppiert. Diesmal kommt er zumindest nicht umhin, das Geschäftsklima als „etwas erholt“ zu bezeichnen. Was übersetzt heißt, dass er ziemlich zufrieden mit dem Quartal gewesen ist.

Die Handelskammer wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht noch ein paar Haare in der Suppe finden würde. Die Steuerreform des Bundes sei nur „ein Schritt in die richtige Richtung“, und – auch das darf nie fehlen – die Gewerkschaften sollten sich zurückhalten. „Lohnsteigerungen im Ausmaß des Vorjahres würden sich negativ auf die Investitionsneigung der Unternehmen auswirken und den Aufschwung belas-ten.“ Peter Ahrens

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