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Organische City-Erweiterung mit multiplen Effekten

Hamburger Senat stellt Masterplan für neues Viertel in Alstergröße an der Elbe vor

Hamburg (taz) – Hamburg baut sich eine zweite Innenstadt. Auf einer Fläche so groß wie der Innenstadtsee Außenalster will der Senat ein Stadtviertel aus dem Boden stampfen, in dem Arbeit, Wohnen und Freizeit aufs Engste miteinander verknüpft sind. Der Masterplan mit den Grundzügen der auf 20 bis 30 Jahre angelegten Planung ist gestern vorgestellt worden.

Die „HafenCity“, eines der größten städtebaulichen Projekte Europas, solle „eine organische Weiterentwicklung der bestehenden City“ sein, sagte Hamburgs Regierungschef Ortwin Runde (SPD), „ein Stadtteil, in dem es ein Vergnügen ist zu leben“. Wohnungen für 12.000 und Arbeitsplätze für 20.000 Menschen will Runde in Sahnelage mit Freizeiteinrichtungen im Elbstrom schaffen.

Die Stadt erhofft sich von dem Projekt multiple Effekte. Einkommensstarke Bevölkerungsschichten sollen aus dem Speckgürtel zurück ins Zentrum gelockt werden: Hamburg käme wieder in den Genuss ihrer Steuern und müsste den Pendlerverkehr nicht länger ertragen.

Markante Punkte etwa an den Eingängen der Hafenbecken sollen großen Unternehmen als repräsentative Adressen angedient werden. Wirtschaftssenator Thomas Mirow hofft zudem, die ohnehin Hamburg-freundlichen Kreativlinge der neuen Medien in das Viertel zu locken. Er glaubt, die HafenCity könnte die Stadt für Touristen noch attraktiver machen: Künftig soll die Hansestadt eine feste Station für Kreuzfahrer sein.

Der Hafen weicht zugunsten dieser Pläne seewärts aus, dorthin, wo die neuen Containerschiffe mit ihrem großen Tiefgang besser landen können. 461 Millionen Mark, die der Senat aufgrund „sorgfältig erarbeiteter Szenarien“ aus dem Verkauf der HafenCity-Grundstücke zu erlösen hofft, sollen dem Bau eines neuen Containerhafens zugute kommen. Das Fischerdorf Altenwerder ist dafür längst schon planiert worden. Gernot Knödler

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