27 Prozent sind noch sonntags-ratlos

■ SPD liegt bei der Abschluss-Prognose wieder weit vorn

Einen Tag vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein liegt die SPD weiter mit deutlichem Abstand an der Spitze. Das vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL aktuell ermittelte Wahlbarometer, das gestern in Kiel veröffentlicht wurde, weist für die SPD mit Spitzenkandidatin Minis-terpräsidentin Heide Simonis einen Stimmenanteil von 44 Prozent aus – gegenüber 39,8 Prozent vor vier Jahren. Die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Volker Rühe kommt danach auf 36 Prozent (37,2 1996). Für die FDP wurden sechs (5,7), die Grünen fünf (8,1 Prozent) und den Südschleswigschen Wählerverband (SSW) vier Prozent (2,5 Prozent) ermittelt. Nach diesem Ergebnis könnte die rot-grüne Regierungskoalition fortgesetzt werden.

Diese Umfrageergebnisse spiegeln allerdings laut Forsa „nur eine aktuelle politische Stimmung“ wider und lassen keine gesicherten Rückschlüsse auf das tatsächliche Wahlverhalten der Bürger am Sonntag zu. Denn noch immer wissen 27 Prozent aller Wahlbürger in Schleswig-Holstein nicht, ob sie am kommenden Sonntag zur Wahl gehen oder nicht, und wenn ja, welche Partei sie wählen wollen.

Die Umfragen – hoher Vorsprung der SPD vor der Christdemokratie – sind seit Jahresbeginn konstant gelieben. Es rechnet daher an sich niemand damit, dass am Wahltag ganz neue Werte herauskommen werden. Daran dürfte auch nichts ändern, dass die CDU gestern abend in Lübeck mit einem Großaufgebot an Prominenz – von Stoiber bis Merz, von Koch bis von Beust – noch einmal versucht hat, das Ruder herumzureißen.

Die SPD gibt sich derweil selbstsicher bis zum Anschlag. „Die SPD hat einen bis in die Haarspitzen motivierten Wahlkampf geführt“, stellte ihr Landesvorsitzender Franz Thönnes gestern auf der Abschlussveranstaltung, ebenfalls in Lübeck, fest. Und Heide Simonis sorgte für den Lacher des Tages mit ihrer Aussage, „im Vordergrund des Wahlkampfes haben trotz der Spendenaffäre Sachthemen gestanden“. aha/lno