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Chrysler profitabler als Daimler

Bilanz des Autokonzerns bricht alle internen Rekorde. Steuern steigen, gut sechs Milliarden Euro Gewinn bleiben jedoch übrig

Stuttgart(dpa) – Die Erwartungen in jede Richtung wurden übertroffen, so der Tenor gestern auf der Bilanzpräsentation der DaimlerChrysler AG. Die Fusion der Autogiganten Daimler und Chrysler hat im ersten vollen Geschäftsjahr 1999 unerwartet hohe Einsparungen von rund 2,7 Milliarden Mark eingebracht. Die Kostenvorteile entstanden vor allem durch die gemeinsame Produktion der M-Klasse und des Jeep Grand Cherokee in Graz, durch Zusammenlegungen im Vertrieb, Komponentenaustausch und zahlreiche gemeinsame Einkaufsprojekte.

Gleichzeitig wuchs die Zahl der Mitarbeiter des deutsch-amerikanischen Konzerns um 12.000 auf fast 467.000. In Deutschland steig die Zahl der Stellen um 5.400 auf 241.000 Mitarbeiter. Chrysler-PKW bringt den Löwenanteil des Gewinns. Der Betriebsgewinn der Sparte – also das Plus aus dem laufenden Geschäft ohne einmalige Effekte – stieg von 4,3 auf 5,2 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 64 Milliarden Euro.

Die Abteilung Mercedes-Benz Personenwagen samt Smart beschäftigt 99.460 Personen und konnte ihren Betriebsgewinn von 2 auf 2,7 Milliarden Euro steigern. Auch ganz hübsch, aber eben nicht ganz Chrysler-Niveau. Der Umsatz lag mit gut 38 Milliarden auch niedriger.

Die restlichen Sparten Nutzfahrzeuge (Umsatz 26,7 Milliarden, Gewinn 1,1 Milliarden Euro) und Debis Finanzdienstleistungen (Umsatz 12,9 sowie Gewinn 1,0 Milliarden) entwickelten sich zur Zufriedenheit von Konzernchef Jürgen Schrempp. Die Luft-und-Raumfahrt-Tochter Dasa schaffte noch 730 Millionen Gewinn.

Nicht so schön fanden die Konzernchefs die steigende Steuerlast. Einmalbelastungen durch die Steuerreform hätten für den Gewinn nach Steuern von 6,23 Milliarden Euro 812 Millionen Euro ausgemacht. Insgesamt ergebe sich durch Ertragssteuern ein von 3 auf 4,5 Milliarden Euro gestiegener Aufwand, sagte Finanzvorstand Manfred Gentz.

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