: Selbstbewusst bekochen
■ Für Brigitte ist Hausfrau-Sein freiwillig
Frauen werden künftig nur Frauen einstellen. Frauen werden sich gegenseitig bei der Vergabe von Jobs zur Seite stehen. Und sie müssen im Beruf nicht länger männliche Inszenierungen abliefern, sondern können demnächst ungehemmt ihre Weiblichkeit betonen. Denn Weiblichkeit, so Susan Djawari vom Heidelberger For-schungsinstitut „A & B“, ist eine neue Stärke. Für die Zeitschrift Brigitte verglich sie die Lebensentwürfe von Frauen vor 25 Jahren und heute. Ihre Prognose: „Weibliche Eigenschaften“ wie Einfühlungsvermögen, soziale Intelligenz oder Kommunikationsfähigkeit werden in der Gesellschaft der Zukunft verstärkt abgefragt. Da Frau nicht mehr so sein muss, sondern selbstbestimmt sein darf, seien diese Eigenschaften heute positiv besetzt – und etwa im Dienstleistungssektor immer mehr gefragt.
Rund 4000 Interviews führte Djawari mit Frauen zwischen 14 und 64 Jahren. Die haben sie zu der Erkenntnis geführt, dass frau sich heute auch ungeniert zu klassischen Rollen bekennen kann. Hausfrau und Mutter zu sein, sei nicht mehr zwangsläufiges Schicksal, sondern eine freiwillige Option – und den Gatten nach altbewährten Rezepten zu bekochen, folglich Ausdruck neuen weiblichen Selbstbewusstseins. ee
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