: Negativliste wird länger
Statt Positivliste: Fischer will mehr Medikamente mit zweifelhafter Wirkung aus dem Kassenkatalog streichen
BERLIN dpa ■ Die seit 1990 geltende Negativliste für Medikamente wird ausgeweitet: Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) will weitere Arzneimittel mit umstrittener Wirkung aus dem Kassenkatalog streichen. Die Bild-Zeitung berichtete über den Entwurf einer neuen Liste zur „Verordnung über unwirtschaftliche Arzneimittel“ mit rund 500 zusätzlichen Wirkstoffen. Eine Sprecherin des Ministeriums konnte die Zahl der Wirkstoffe nicht bestätigen. Die überarbeitete Liste, bei der es „um den Ausschluss von unwirksamen Medikamenten“ gehe, solle aber noch vor der Sommerpause dem Bundesrat vorliegen, sagte sie.
Durch die Aktualisierung wird die unter Fischers Amtsvorgänger Horst Seehofer (CSU) begonnene Neufassung der Negativliste fortgesetzt. Fischer hatte bei ihrer Gesundheitsreform 2000 eine Positivliste mit Medikamenten geplant, die auf Kassenkosten verschrieben werden können. Die Positivliste war am Widerstand der Union im Bundesrat gescheitert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen