: Studienzeit auf der hohen Kante
■ Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) will über Konten-Modell die Gebührenfreiheit des Studierens sichern
Hamburgs Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) sieht gute Chancen für die bundesweite Einführung von „Studienkonten“. Das Modell sei die beste Absicherung dafür, „dass das Normalstudium gebührenfrei bleibt“, erklärte Sager gestern. Eine länderübergreifende Arbeitsgruppe auf Ministerebene beschäftigt sich derzeit mit dem Thema. Sager ist zuversichtlich, dass man sich bei der Kultusministerkonferenz im Herbst auf das Studienkontenmodell verständigen werde.
Für Sager ist es besonders wichtig, „ein gebührenfreies grundständiges Studium abzusichern und damit einen fairen Zugang zur Hochschulausbildung zu garantieren“. Ohne neue Rahmenbedingungen könne dieses Ziel aber kaum gehalten werden. Der wichtigste Effekt des Bezugscheinsystems sei der Anreiz für die Studenten, ihr Studium besser und effizienter zu organisieren. Auch seien längere Unterbrechungen möglich, wenn man die Studienkonten von der Regelstudienzeit befreie. „Das Modell wäre dann völlig offen für Pausen – zum Beispiel weil Kinder zu versorgen sind oder der Job zu viel Zeit in Anspruch nimmt.“
Das Studienkontenmodell hatte der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner ins Gespräch gebracht, um die Diskussion über die Einführung von Studiengebühren zu entschärfen. Danach sollen die Studierenden im Durchschnitt ein „Konto“ von rund 200 kostenlosen Semesterwochenstunden erhalten. Danach könnten Gebühren fällig werden. Das sei mehr als in einem „normalen grundständigen Studium verbraucht werden kann“, betont Sager. Es gehe nicht darum, das Studium zu beschleunigen. „Andererseits soll aber auch niemand wild drauflos studieren – ohne Sinn und Verstand“, sagt sie. taz/ lno
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