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Was heißt hier Drogen?

Die Zahl der Rauschgifttoten wächst. Doch Alkohol bleibt das Hauptproblem. Werbeverbote sollen her.

BERLIN epd/afp ■ Die Zahl der Drogentoten ist im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 1993 gestiegen. 1.812 Menschen starben am Konsum illegaler Drogen oder Folgeerkrankungen, rechnete die grüne Drogenbeauftragte Christa Nickels gestern bei der Präsentation des Drogen- und Suchtberichts 1999 vor. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 8,2 Prozent. In manchen Ländern gab es zweistellige Zuwächse. Problematisch sei auch die freizügige Vergabe von Methadon. 323 Todesfälle wurden bekannt. Ein zentrales Substitutionsregister soll Abhilfe bringen.

Die meisten Toten (100.000) gingen aber auch im letzten Jahr auf das Konto von Alkoholmissbrauch. Jeder siebte Mann und jede zwölfte Frau sind laut Nickels starke Trinker. Die Regierung wird sich deshalb verstärkt hier engagieren und sich für Werbeverbote einsetzen. Nickels kündigte Gespräche mit der Spirituosenindustrie und der Werbewirtschaft an, um freiwillige Werbebeschränkungen für Alkohol zu erreichen.

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