Anschlag auf Amtsärztin

Auf das Haus und Auto einer Amtsärztin des Gesundheitsamtes Altona wurde in der Nacht zu Freitag ein Brandanschlag verübt. Verletzt wurde niemand. Ein Bekennerschreiben gibt es nicht. Die Innenbehörde vermutet, der Anschlag könne in Zusammenhang mit der umstrittenen Hamburger Abschiebepolitik stehen. Die Ausländerbehörde zieht AmtsärztInnen zur medizinischen Beurteilung von Flüchtlingen heran, wenn niedergelassene MedizinerInnen diese für reiseunfähig erklärt hatten. Auch die Amtsärztin, der der Anschlag galt, war für die Ausländerbehörde am Flughafen.

Dass dies der Hintergrund sein könnte, vermutet die Hamburger Innenbehörde laut ihrem Sprecher Christoph Holstein, weil „das Auto von Innensenator Hartmuth Wrocklage vor einem Jahr auch brannte. Da ging es um diese Thematik“. Zudem sei die Abschiebepolitik in Hamburg derzeit vieldiskutiertes Thema, auch in der Bürgerschaft.

Die Staatsschutzabteilung der Polizei wird nun mit sämtlichen AmtsärztInnen, die bei Abschiebungen medizinisch zu Rate gezogen wurden, Gespräche führen. Bei Bedarf werden Schutzmaßnahmen für sie getroffen. ee