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Eugen is all dor

■ Am Sonntag bestreitet Eugen Igel sein 500. Spiel als Trainer für Rasensport Elmshorn. Den Termin hat er sich selbst beschert

Läuft alles nach Plan, wird Eugen Igel sich am Sonntag gegen 17 Uhr ein Weißbierglas vollschenken, genüsslich eine Zigarre schmauchen und einen Derby-Sieg gegen den VfL Pinneberg kommentieren. Alles nach Plan heißt: Wie in den vergangenen Wochen, in denen Rasensport Elmshorn sechs Spiele in Serie gewonnen hat. Für den 58-Jährigen ist das Match trotzdem etwas Besonderes. Übermorgen steht der Schnauzbartträger zum 500. Mal für Raspo an der Seitenlinie.

Unter Igel erlebte der Club sein goldenes Jahrzehnt. Der Hamburger Meisterschaft 1998 und dem Pokalsieg 1993 könnte sich nun ein weiterer Erfolg anschließen. Als Tabellenzweiter der Oberliga Hamburg-Schleswig-Holstein sind die Elmshorner zur Zeit Nummer vier im Hamburger Fußball.

„Es wäre ein Traum, als Vizemeister zu gehen“, wünscht sich Igel zum Abschied. Im Sommer wechselt er nach elf Jahren Raspo zum aufstrebenden Landesligisten Holstein Quickborn. Auch dort dürfte dann mit einer soliden Abwehr gekickt werden. „Fußball wird aus geordneten Verhältnissen heraus gespielt“, lautet des Trainers Credo.

Die Bezeichnung Igel-Taktik für sein Spielsystem ließ nicht lange auf sich warten. Dass Igel erfolgreicher sind als Hasen, hat der Coach stets nur in Hamburg demonstriert. Anfragen aus dem Profi-Bereich blieben unbeantwortet. Igel ist seit knapp 35 Jahren für den Hamburger Fußball-Verband (HFV) tätig, auch hier galt immer Safety first: „Mein Hauptberuf ist beim HFV, alles andere läuft daneben.“

Der Sachbearbeiter für Spielansetzungen versteht es jedenfalls, beide Tätigkeiten zu kombinieren. Zur optimalen Inszenierung seines Raspo-Jubiläums wurde extra ein Testspiel verschoben, damit die halbe Tausend am Sonntag mit dem Heim-Derby gegen den Kreisrivalen VfL Pinneberg vollendet werden kann.

Folke Havekost

Rasensport Elmshorn – VfL Pinneberg, Sonntag, 15 Uhr,

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