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36.000 Menschen brauchen Pflege

■ Sozialbehörde legt Rahmenplan für Pflege vor. Für die CDU ist das ganze Konzept jedoch nur „von Lieblosigkeit geprägt“

36.800 Menschen in Hamburg gelten offiziell als pflegebedürftig. Das geht aus dem Rahmenplan für die pflegerische Versorgung hervor, den die Sozialbehörde gestern vorgelegt hat. Während der Landespflegeausschuss, dem Pflegekassen und -dienste, sowie Seniorenbeirat und die Arbeitsgemeinschaft für Behinderte angehören, dem Plan positive Aspekte abgewinnt, ist er für die CDU „durch Lieblosigkeit geprägt“.

Der Pflegeausschuss sieht als Konsequenz aus dem Rahmenplan unter anderem die Notwendigkeit, den Anteil der Mehrbettzimmer in Alten- und Pflegeheimen zu reduzieren. Der lag laut Rahmenplan in Hamburg bei 50 Prozent – für den Ausschuss viel zu hoch. Bis zum Jahr 2005 sollen mindestens 75 Prozent in den Heimen Einzelzimmer sein. Außerdem müsse es die Möglichkeit geben, für jeden Bedürftigen einen Tagespflegeplatz zur Verfügung zu stellen. Der Ausschuss bemängelte zudem, dass über Kurse für pflegende Angehörige noch zu wenig informiert werde: Hier seien die Nutzungszahlen noch zu niedrig.

Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) versprach „Qualitätssicherung in der Pflege als wichtigste sozialpolitische Aufgabe“, die CDU glaubt aber nicht dran. Der seniorenpolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Frank Schira, sucht „vergebens nach innovativen Konzepten und neuen Ideen“. Die Senatorin habe „mit diesem Rahmenplan die Chance verpasst, konkrete Politik für die älteren Menschen in unserer Stadt zu formulieren“, klagt Schira. taz

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