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Endemol – TV-Fabrik für Massenware

2.000 Mitarbeiter sorgten bei Endemol im Geschäftsjahr 1999 bei umgerechnet rund 870 Millionen Mark Umsatz für 80 Millionen Mark Gewinn und produzierten mehr als 10.000 Stunden TV-Programm. Das Unternehmen ist bisher in 15 Ländern weltweit vertreten, die Deutschland-Zentrale sitzt in Köln.

Endemol vermarktet seine TV-Formate aggressiv über Sprach-und Landesgrenzen hinweg. Hauptabnehmer in Deutschland sind die Programme der RTL-Famile, doch auch die anderen Privatsender und das ZDF sind Endemol-Kunden.

Dabei verkauft das Unternehmen ein und dieselbe Programm-Idee mit leicht verändertem Konzept gern gleich mehrfach: Zu den Endemol-Quiz- und Game-Shows gehören die „100.000-Mark-Show“, „Wer wird Millionär?“ (beide RTL) oder die „Glücksspirale“ (Sat.1) genauso wie „Risiko“ (ZDF), der „Super Toy Club“ (Super RTL) oder „Lucky Letters“ (RTL 2). Fast schon eine Monopolstellung hat die TV-Fabrik bei Hochzeits- und Beziehungsshows: „Traunhochzeit“ (RTL), „Nur die Liebe zählt“, „Heirate mich“ (beide Sat.1) oder „Rosen vom Ex“ (Pro 7) werden alle von Endemol produziert.

Auch die „Versteckte Kamera“ (ZDF) liefert Endemol gleich doppelt: Etwas umgestrickt funktioniert das Format als „Rache ist süß“ auch bei Sat.1.

Besonders augenfällig wird die Unternehmensstrategie bei „Big Brother“ und seinen Ablegern: Da empfahl sich die tm3-Show „Geld für Dein Leben“ als große Alternative. Hier werden Videomitschnitte aus dem Alltagsleben der Kandidaten ausgestrahlt (wie lange, entscheidet das Publikum) und pro gesendeter Minute abgrechnet. Doch die Konkurrenz ist Augenwischerei: Beide Shows stammen aus dem Hause Endemol.

Über verschiedene Tochterunternehmen ist Endemol in Deutschland außerdem an Sendungen wie dem Infotainment-Magazin „Akte 2000“ (Sat.1) oder der Pro-7-Comedy „Switch“ beteiligt.