: Ausländer sind draußen
Der öffentliche Dienst in Berlin bildet immer weniger Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunft aus
Der öffentliche Dienst in der Hauptstadt bildet immer weniger ausländische Jugendliche aus. Derzeit sind lediglich 35 der insgesamt 1.696 Auszubildenenden nichtdeutscher Herkunft, das sind 2 Prozent. 1992 waren es noch 232 oder 6 Prozent.
Der Anteil der nichtdeutschen Kids an den BerlinerInnen zwischen 16 und 20 Jahren ist viel höher: 14,5 Prozent von ihnen haben keinen deutschen Pass. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der Bündnisgrünen hervor, die die Innenverwaltung jetzt beantwortet hat.
Hier liege „eine schwerwiegende Diskriminierung vor“ kritisiert der migrationspolitische Sprecher der Grünen, Hartwig Berger, und fordert die Einführung einer Quote: „Der Anteil ausländischer Azubis muss dem generellen Anteil Nichtdeutscher innnerhalb der Arbeitsgruppe entsprechen.“ Verwaltungsressorts und Bezirke, die die Quote nicht erfüllen, sollen in einen Fonds einzahlen, der der Ausbildung nichtdeutscher Jugendlicher zugutekommt. Die Benachteilung der ausländischen Jugendlichen im öffentlichen Dienst ist nach Bergers Ansicht besonders alarmierend, weil sie auch auf dem privaten Ausbildungsmarkt benachteiligt sind. Ihr Anteil an allen verfügbaren Ausbildungsplätzen lag 1998 bei 5,6 Prozent, 1994 waren es noch 8,8 Prozent. Das Landesarbeitsamt geht davon aus, dass sich dieser Negativtrend fortsetzt.
Die Hauptsursache für diese Entwicklung sehen Arbeitsmarktexperten wie Bernhard Jänschke, Leiter der Abteilung Berufsberatung beim Landesarbeitsamt, in den schlechten Schulabschlüssen der nichtdeutschen Kids. Fast die Häfte von ihnen besucht lediglich die Hauptschule, ein Drittel verläßt die Schule ganz ohne Abschluss.
In der Statistik machten sich auch die Einbürgerungen bemerkbar, so Jänschke. Wer einen deutschen Pass bekommt, wird nicht mehr aufgrund seiner nichtdeutschen Herkunft erfasst.SABINE AM ORDE
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