: Staatenlose protestieren
■ Durchsuchungen in Bremen-Kattenturm
Arabischsprachige Kurden setzen sich gegen den von Innensenator Bernt Schulte (CDU) erhobenen Vorwurf des „Asylbetrugs“ zur Wehr. Gemeinsam mit dem Antirassismusbüro und der Flüchtlingsinitiative rufen sie zu einer Demonstration gegen „Kriminalisierung“ und Abschiebungen auf, die heute um 16 Uhr am Hauptbahnhof beginnen soll.
Die Betroffenen wehren sich dagegen, in die Türkei abgeschoben zu werden. Die große Mehrheit stamme aus Familien, die in den Zwanzigerjahren in den Libanon emigrierten, dort aber nie die Staatsbürgerschaft erhielten. Erst auf ihrer Flucht vor dem dortigen Bürgerkrieg hätten sie sich türkische Papiere zur Weiterreise nach Deutschland besorgt. De facto seien sie heute staatenlos. Einige Familien berichten von Hausdurchsuchungen durch die Bremer Polizei, bei denen in den vergangenen Wochen unter anderem Schmuck beschlagnahmt worden sei. not
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
