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Radikale Linke, Revolutionäre Zellen, militante Politik und autonome Gruppen
Im Dezember 1999 hatten Polizei und Staatsanwaltschaft den Kreuzberger Mehringhof durchsucht. Zeitgleich wurden drei Personen, darunter der Hausmeister des linksalternativen Zentrums, als mutmaßliche Mitglieder der „Revolutionären Zellen/Rote Zora“ (RZ) festgenommen. Unter dem gleichen Vorwurf war schon im November Tarek M. festgenommen worden. Er soll gegenüber der Bundesanwaltschaft von der Kronzeugenregelung Gebrauch gemacht haben. Anders als die straff organisierte Rote Armee Fraktion (RAF) waren die RZ ein Zusammenschluss unabhängig handelnder Gruppen. Die ersten waren 1973 entstanden.
Seit 1976 nannte sich die Organisation „Revolutionäre Zellen“ (RZ), wenig später kam der feministische Flügel „Rote Zora“ dazu. Die den Autonomen nahestehenden RZ grenzten sich von der RAF ab. Gezielte Angriffe auf Menschenleben lehnten sie ab. So genannte Knieschussaktionen hielten die RZ für zulässig.
Nach Erkenntnissen der Bundeswanwaltschaft (BAW) haben sich die RZ zu mindestens 186 Anschlägen bekannt, 40 davon in Berlin und Umgebung. Auf ihr Konto gehen unter anderem die Knieschüsse auf den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht, Günter Korbmacher, 1987 in Lichterfelde. Auch das tödliche Attentat auf den hessischen Wirtschaftsminister Herbert Karry 1981 soll nach RZ-Aussagen als „Knieschussaktion“ geplant gewesen sein. 1992 haben zahlreiche „Zellen“ ihre Auflösung erklärt. Die Autonomen-Zeitschrift Interim hat nun in ihrer Sonderausgabe „Runder Tisch der Militanten“ ein Gespräch von fünf Autonomen über die Bedeutung der RZ und die Arbeit militanter Gruppen nach den Festnahmen veröffentlicht. Das Gespräch wurde nach Angaben der Interim von einem „militanten Moderator“ geführt. Die taz dokumentiert es in stark gekürzter Form.
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