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Pierwoß contra SchulteKultursenator im Alleingang

Nach langer Funkstille lädt der vielbeschäftigte Senator Bernt Schulte (CDU) in Sachen Kultur zur Pressekonferenz. Ganz entspannt und locker sitzt er da und hat ein paar Erfolgsmeldungen parat. Indirekt kündigt er sogar eine Erhöhung des Kulturetats und damit die Chance für den Anfang vom Ende des monatelangen – Quatsch! – jahrelangen Streits um die Bremer Kulturförderung an. Schließlich präsentiert der Strahlemann auch noch einen Überraschungsgast: Lutz Dünnwald soll neuer Verwaltungschef des Bremer Theaters werden. Wie schön. Alles wird gut.

Das Gegenteil ist der Fall. Gegen das „ganz klare Votum“ des Intendanten Klaus Pierwoß will Schulte den neuen Mann einstellen. Pierwoß' Begründung: Dünnwald kann erst im Oktober 2001 ganz nach Bremen kommen. Trotzdem will sich Schulte durchsetzen. Einstimmig, sagt der, habe sich die Findungskommission für Dünnwald ausgesprochen. Doch Pierwoß widerspricht. Nicht zum ersten Mal muss Schulte mit dem Vorwurf leben, die Unwahrheit gesagt zu haben.

Formal hat Schulte die Kompetenz für seinen Alleingang. Doch wie sollen Dünnwald und Pierwoß zusammenarbeiten? Soll der erfolgreiche aber auch unbequeme Intendant demontiert werden? Wenn Pierwoß Recht und Schulte gelogen hat, wird Schulte nicht glaubwürdiger – nicht bei Personalfragen und auch nicht bei seinen Hoffnungen auf das Ende des Kulturstreits. Christoph Köster

Berichte Seite 23 und 25

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