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Neue Erklärung

Staps: Blutbad-Drohung gegen Liebknecht-Luxemburg-Demo war nicht ernst gemeint

Der per Haftbefehl gesuchte Olaf Staps hat am vergangenen Wochenende ein weiteres Lebenszeichen von sich gegeben. Bei taz und Tagesspiegel und möglicherweise noch anderen Medien ist eine Diskette mit einem Begleitschreiben abgegeben worden, dass mit Olaf Jürgen Staps unterschrieben ist. Auf der Diskette finden sich ältere Texte von Staps. Neu darunter ist seine Erklärung zum 9. Januar 2000. In dem mehrseitigen Text erklärt er, seine Drohung, die Luxemburg-Liebknecht-Gedenkveranstaltung am 9. Januar mit Handgranaten und Maschinenpistolen anzugreifen, sei nicht ernst gemeint gewesen. „Weder besaß ich die Mittel zur Realisierung dieser Drohung, noch versuchte ich je, sie mir zu verschaffen“, heißt es wörtlich. „Wäre diese Drohung ernst gemeint gewesen, wäre sie nicht erfolgt und nicht gegen diese Veranstaltung“. Wenn er wirklich hätte zuschlagen wollen, hätte er „unangekündigt agiert“ und sich als Ziel nicht die Gedenkveranstaltung ausgesucht, sondern eine PDS-interne Veranstaltung, etwa einen Parteitag.

Die Polizei konnte gestern zu der Frage der Authentizität des Schreibens nichts sagen, weil sie nur aus den Medien davon Kenntnis hatte. Man sei bemüht, an die Diskette heranzukommen, sagte ein Polizeisprecher.

Der seit September 1999 per Haftbefehl gesuchte Staps steht im Verdacht, seine Wohnung in der Grünberger Straße in Friedrichshain angezündet zu haben. In einem Selbstbezichtigungsschreiben hatte der 39-Jährige seinen Kampf gegen die Sanierung des Hauses geschildert und von Notwehr gesprochen. Aus Wut darüber, dass sein Schreiben von der PDS-Baustadträtin unbeantwortet geblieben war und die Medien den Fall „totgeschwiegen“ hatten, hatte er bei der Gedenkfeier ein Blutbad angedroht. Daraufhin hatte die Polizei die jährliche Kranzniederlegung mit annährend 100.000 Teilnehmern verboten. plu

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