: Die definitive Grundschule
Auch in Hannover und Bremen finden Landespolitiker keinen Gefallen mehr an der Orientierungsstufe
BERLIN taz ■ Wie viele Grundschuljahre braucht das Kind? Über diese Frage streiten Politiker, seit es Grundschulen gibt. Vier Jahre finden die einen zu kurz, sechs die anderen zu lang.
In Niedersachsen und Bremen dürfen sich Kinder deshalb bislang nach der vierten Klasse noch zwei Jahre orientieren, in der „Orientierungsstufe“. Für die SPD war dieses Modell bislang heilig – Abschaffung ausgeschlossen.
Jetzt hat Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) „eine Reihe von Problemen“ mit der Orientierungssstufe. Seine kühne Idee: Wieso nicht einfach eine 5-jährige Grundschule einrichten? „Das wäre der Mittelweg“, laviert Regierungssprecher Rüdiger Jacobs herum. Die SPD würde damit die Orientierungsstufe zwar nicht offiziell kippen, gestorben wäre sie aber wohl trotzdem. Einen eigenen Schulzweig „Orientierung“ für nur ein Schuljahr aufrechtzuerhalten, das kann man sich in Hannover „nicht vorstellen“.
Weniger Hemmungen mit der kurzen Grundschule hat Bremens CDU: Abschaffen solle man die Orientierungsstufe, forderte gestern die Bürgerschafts-CDU. Ihren Koalitionspartner SPD muss sie dafür erst noch begeistern. Wie die Debatte verlaufen könnte, ahnt Fraktionschef Jens Eckhoff (CDU): „Gegen SPD-Bildungspolitiker ist eine deutsche Eiche gar nichts.“ geis
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