piwik no script img

Jacob kontra Gauck

Datenschützer gegen Auswertung der Stasi-Protokolle für CDU-Affäre, Gauck-Behörde will damit aufklären

BERLIN dpa ■ Der Datenschutzbeauftragte und die Gauck-Behörde sind gegensätzlicher Meinung über die Verwendung der Stasi-Abhörprotokolle. Während der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Joachim Jacob, sich gestern strikt gegen deren Verwendung für den CDU-Spenden-Untersuchungsausschuss aussprach, plädierte der Beauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, für ihre volle Auswertung.

„Die Stasi-Abhörprotokolle sind illegal entstandene Unterlagen, die nach den Grundsätzen unseres Rechtsstaats nie hätten entstehen dürfen. Sie dürfen jetzt nicht zum Nachteil der Opfer dieser Praktiken genutzt werden“, heißt es in der Erklärung Jacobs. Gauck hielt dagegen, ein großer Teil der Akten sei zwar rechtsstaatswidrig zustande gekommen. Dennoch habe der Gesetzgeber Regularien geschaffen, um sie zu nutzen und politische und historische Aufklärung zu betreiben, sagte Gauck der Märkischen Allgemeinen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen