: Büro mit Elbblick
■ Astra bleibt auf dem Kiez, braucht aber weniger Platz in seinem Hochhaus
Das Kiez-Bier Astra wird auch nach Auslaufen der Standort-Garantie des Holsten-Konzerns 2003 auf St. Pauli gebraut. Das versicherte Bavaria-Geschäftsführer Rudolf Toboll gestern den erleichterten Mitgliedern der Interessengemeinschaft (IG) St. Pauli.
Die Leute von der IG waren miss-trauisch geworden, weil das Dosenbier der Bavaria künftig in der Holsten-Brauerei abgefüllt werden soll. Bisher füllte Bavaria-St.Pauli in ihrer Halle die Eigenmarke der Edeka ab – ein Riesenauftrag, über den sich die Partner nicht wieder handelseinig werden konnten. Der Rest lastet die Anlage nicht aus. Wie die taz hamburg berichtete, will Bavaria außerdem ihre Abteilungen für Marketing, Vertrieb und Personal mit den entsprechenden Abteilungen bei Holsten zusammenlegen.
„Wie sich das räumlich auswirkt, ist im Moment offen“, sagte Toboll. Von den elf Etagen des Bavaria-Hochhauses in der Bernhard-Nocht-Straße würden der Brauerei bald vier bis fünf genügen. Denn auch die Mitarbeiter der längst verkauften Marke Jever zögen demnächst aus. Wer ins Hochhaus einziehen werde, entscheide der Holsten-Konzern. Die Bavaria-St.Pauli-Brauerei werde dort als eigenständige Firma bleiben. „Der Absender St. Pauli ist für Astra überlebensnotwendig“, beteuerte Toboll.
Was aus der Bavaria-Marke „Dübelsbrücker“ werde, wollte Peter Kämmerer von der IG St. Pauli wissen. Der Holsten-Konzern sei gerade dabei, seine Marken zu sortieren, antwortete Toboll. Das sei nötig geworden, nachdem sich Holsten zuletzt die Brauereien „Licher“ und „König“ einverleibte. Und mit „Duckstein“, das ein ähnliches Segment wie das „Dübelsbrücker“ bedient, sei Holsten „sehr erfolgreich“. Gernot Knödler
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen