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Verhärtete Fronten

Senat droht streikwilligen Lehrern mit Geldstrafen. Beamtenbund warnt die Lehrer vor Rechtsbruch

Fünf Tage vor dem geplanten Lehrerstreik in scheinen sich die Fronten zu verhärten. Rita Hermanns, Sprecherin der Senatsschulverwaltung, bekräftigte gestern noch einmal, dass die teilnehmenden Lehrer mit disziplinarischen Maßnahmen zu rechnen hätten. Neben einem Gehaltsabzug für einen eventuellen Streiktag seien auch Geldbußen von rund 300 Mark denkbar.

Am kommenden Mittwoch wollen die Lehrer in den Ausstand treten. Damit protestieren sie gegen das Vorhaben von Schulsenator Klaus Böger (SPD), ihre Wochenarbeitszeit um eine Stunde zu verlängern. Der Senator will am Montag mit Schulleitern über Reformen reden.

Den Vorwurf der Senatsverwaltung, mit dem Ausstand die notwendige Betreuung der Kinder zu gefährden, wies der Berliner GEW-Chef Ulrich Thöne gestern erneut zurück.

Der Deutsche Beamtenbund (DBB) hat vor dem Lehrerstreik gewarnt. Er sei rechtswidrig und verstoße gegen das Grundgesetz, sagte DBB-Landeschef Joachim Jetschmann. Das Beamtenrecht verbiete es, unerlaubt vom Dienst fernzubleiben. Dies gelte auch für Angestellte, die nur zur Durchsetzung tariflicher Forderungen ihre Arbeit niederlegen dürften. Jetschmann appellierte an die über 30.000 Berliner Lehrer, am Streiktag in die Schule zu gehen und keinen Rechtsbruch zu begehen. Der Beamtenbund unterstütze zwar die Forderungen der Lehrer. Der Protest könne aber auch bei Demonstrationen zum Ausdruck gebracht werden.

dpa/adn

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