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Merkel in der Mitte

Einen Tag vor ihrer Wahl zur neuen CDU-Chefin weist Angela Merkel den Verdacht zurück, sie sei liberal

ESSEN taz/afp ■ Einen Tag vor ihrer Wahl zur neuen CDU-Vorsitzenden hat Angela Merkel die Christdemokraten zur Geschlossenheit und einem „Signal des Neubeginns“ aufgerufen. Merkel betonte, das künftige Spitzentrio der Union aus Fraktionschef Merz, CSU-Chef Stoiber und ihr selbst dürfe sich nicht auseinander dividieren lassen.

Den Verdacht, sie sei zu liberal, wies Merkel zurück. In der Welt am Sonntag verwies sie auf die drei Wurzeln, auf die sich die CDU stütze: „Auf die wertkonservative, die liberale und die christlich-soziale.“ Alle drei Wurzeln machten aus der CDU eine Volkspartei der Mitte. Vor allem aus der CSU waren Bedenken laut geworden, die neue Führung der CDU um Merkel und ihren designierten Generalsekretär Rupert Polenz könnte konservative Wähler vernachlässigen.

Die Wahl Merkels als CDU-Chefin heute auf dem Parteitag gilt als sicher, sie hat keinen Gegenkandidaten. Eine öffentliche Diskussion gibt es allerdings um die Kandidatur des bisherigen Parteichefs Wolfgang Schäuble für das Präsidium. Einige Parteifreunde werfen Schäuble vor, bei der Kritik an Helmut Kohl zu weit gegangen zu sein.

Die Mehrheit der Delegierten möchte nicht weiter nachkarten und die Spendenaffäre am liebsten vergessen. Doch wenn sie heute in den Spiegel schauen, werden sie wieder von der Vergangenheit eingeholt: Das Magazin hat in Rheinland-Pfalz eine weitere schwarze Kasse entdeckt.

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