: aktive schüler
Bildungsdiskussion statt Lehrerstreik
„Ich bin aus der 5 a und will an Herrn Böger appellieren, uns als Wähler von morgen ernst zu nehmen.“ Der kleine Politprofi genießt den Applaus seiner Mitschüler, die vor der Bühne auf dem Schulhof stehen. Statt um 8 Uhr in den Klassenzimmern zu sitzen, treffen sich die Schüler der Freiherr-vom-Stein-Oberschule in Spandau zu einer Vollversammlung. Die Klassensprecher machen ihrem Ärger Luft: „In der 9 c ist zehn Wochen lang Chemie ausgefallen.“ Wie er im nächsten Schuljahr im Chemie-unterricht mitkommen soll, ist dem 15-jährigen Florian ein Rätsel. „Naturwissenschaftliche Vertretungslehrer sind schwer zu bekommen“, erklärt Schulleiter Klaus Grabig. Er begrüßt die von Schülern organisierte Aktion. Ab der dritten Stunde läuft der Unterricht nach Plan.
Auch an der Schöneberger Ruppin-Grundschule wird in einem Projekttag zum Thema Bildung gearbeitet. Die Bedeutung der Schule erkennen die Schüler, nachdem sie über Kinderarbeit in Afrika und Lateinamerika gesprochen haben. Die 3 a verfasst einen Protestbrief an Schulsenator Böger, „weil der schuld daran ist, dass wir keine Projektwoche mehr haben.“ Solche „Extras“ fallen weg, weil die LehrerInnen durch fachfremde Vertretungsstunden überlastet sind. „Es fallen genau die Stunden aus, die Spaß machen: Sport und Musik“, erklärt eine Zweitklässlerin. SILVIA LANGE
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