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Die Blaue KarawaneEs geht weiter

■ Zwei Motoren fehlen noch, dann kann das symbolträchtige Kamel losziehen

Noch wird geschraubt und gesägt und gebohrt. Denn im August soll es wieder losgehen: Die Blaue Karawane 2000. Sieben Katamarane samt blauem Kamel schwimmen dann von Bremen aus ins Umland und wieder zurück. Für rund 14 Tage will die Karawane die Gesetzmäßigkeiten der „normalen“ Welt aushebeln. Statt dessen: Improvisation und Grenzüberschreitung mit (nicht)Behinderten und (nicht)Verrückten. Jeder ist willkommen beim Zug für „Vielfalt und Verständigung“.

Vor 20 Jahren wurde die Psychiatrie Blankenburg aufgelöst, die Psychiatriereform begann – Anlass für die nunmehr dritte blaue Karawane der Bremer „Intiative ...“. Denn Behinderte und Verrückte sind immer noch stigmatisiert, meinen die Karawanen-Reisenden: Ebenso Asylsuchende, Gefangene, Behinderte, Arbeitslose – „ihre Einzelschicksale werden nicht ernst genommen.“

Deshalb will die Blaue Karawane 2000 diesmal Wohnheime für Asylbewerber, den Knast, die Psychiatrie, Behindertenzentren, Werkstätten für ABM-Kräfte ansteuern. Ein Zug für Integration, Selbstbestimmung, und „Wert und Würde des Menschen“ wie Mitorganisator Klaus Pramann sagt.

Sechs der Katamarane sollen vor Ort mit „Gaben“ der jeweiligen Stationen bestückt werden: Pakete, Geschenke, Botschaften. Derzeit laufen noch Verhandlungen, damit sich Justizvollzugsanstalt und Psychiatrie an der Aktion beteiligen. Ende der Reise mit großer Feier ist der Bremer Marktplatz. Hier sollen die einzelnen Projekte noch mal zu Wort kommen, verbunden mit der Aufforderung an die Politiker, das Projekt zu unterstüzten.

Sorgen machen sich die Aktiven derzeit um etwas ganz anderes: Zwei Motoren, die dem Symboltier, dem blauen Kamel, gestohlen wurden. Rund 18.000 Mark sind mit den 25PS starken Motoren flöten gegangen. „Ohne Motoren steht die Karawane in Frage“, meinen die OrganisatorInnen zu dem Vorfall. Die bislang kalkulierten Kosten für die „Initiative ...“ reichen an die 110.000 Mark, die vor allem aus Spenden und Eigenbeteiligung finanziert werden sollen.

„Mehr können wir nicht leisten“, heißt es. Die Bremer Karawane-Planer hoffen jetzt, dass sie neue Motoren vor allem über Spenden finanzieren können. pipe

Spenden für die Aktion der Blauen Karawane auf das Konto der „Initiative...“, Stichwort: Blaue Karawane, Konto-Nr.: 117 91 59, Sparkasse Bremen, Bankleitzahl 290 501 01. Infos unter: Tel.: 390 98 35

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