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Tag der Erde wird 30 Jahre

500 Millionen Teilnehmer in 171 Ländern: Heute ist „Earth Day“

BERLIN taz ■ Für die moderne Umweltbewegung der Vereinigten Staaten von Amerika gilt der 22. April 1970 als Geburtsstunde. Durch einen gemeinsamen, landesweiten Aufruf war es den bis dahin unabhängig von einander agierenden lokalen Bürgerinitiativen, Naturschutzvereinen und studentischen Gruppen gelungen, über 20 Millionen Menschen für die Umwelt auf die Straße zu bringen. Die Großdemonstration blieb nicht ohne Folgen: Noch im selben Jahr erklärte Präsident Richard Nixon den Umweltschutz zum Staatsziel und rief die „Environmental Protection Agency“ ins Leben, die ersten Schutzgesezte folgten.

Seitdem wird der „Earth Day“ in den USA als Volksfest der Umweltbewegung begangen. 1990 zum 20. Jahrestag griff das Event auf 140 andere Länder über. In Deutschland allerdings spielte der „Tag der Erde“ kaum eine Rolle. Hier hatte die Öko-Bewegung in den 80er-Jahren ihre große Zeit und eigene „Feiertage“ – für Bäume, Wasser oder Umwelt – eingeführt, so dass man für den „Earth Day“ keinen Bedarf sah. Es gibt aber Straßenfeste in Kassel, Freiburg und Stuttgart.

Weltweiter Schwerpunkt der diesjährigen Kampagne ist „saubere Energie“, so das koordinierende „Earth Day Network“ (www.earthday.net). Zu den vielfältigen Aktionen in 171 Ländern werden rund 500 Millionen Menschen erwartet. In zahlreichen Städten Australiens und Asiens bleiben die Autos einen Tag lang stehen. In Costa Rica, Hongkong und Jamaika werden zehntausende von Bäumen gepflanzt. Warschau erwartet 60.000 Teilnehmer zum „Picknick im Park“, Indien lädt zur „Grünen Olympiade“. Und bei der „Earth Fair“ in Washington D.C. sollen sich auch diejenigen angesprochen fühlen, die vor 30 Jahren noch nicht dabei waren: Gastgeber des vollständig mit alternativen Energien gepowerten Konzerts ist „Beach“-Boy Leonardo DiCaprio.

MALTE KREUTZFELDT

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