Neue Lkw-Allianz

Gemeinsam werden Volvo und Renault zum zweitgrößten Nutzfahrzeughersteller der Welt

PARIS afp ■ Der französische Autokonzern Renault will sich künftig weitgehend auf die Fertigung von Pkws und Lieferwagen konzentrieren und verkauft seine Lastwagensparte an das schwedische Unternehmen Volvo. Das gaben die Konzerne gestern bekannt. Renault wird im Gegenzug mit 20 Prozent zum Hauptaktionär des schwedischen Konzerns.

Volvo und Renault VI rücken in der Lkw-Sparte gemeinsam auf den zweiten Platz hinter DaimlerChrysler und vor den italienischen Nutzfahrzeughersteller Iveco auf.

Zuvor hatte Renault die Übernahme des koreanischen Autoherstellers Samsung Motors vereinbart und so seine Position auf dem Pkw-Markt in Asien gestärkt. Bei den Lkw haben beide Hersteller zusammen in den USA und Europa einen Marktanteil von 25 Prozent.

Für R VI erhält Renault 15 Prozent des Volvo-Kapitals, das entspricht einem Börsenwert von 1,7 Milliarden Euro. Der französische Konzern will weitere fünf Prozent für 500 Millionen Euro an der Börse aufkaufen.

R VI schreibt im Gegensatz zum erfolgreichen Pkw-Geschäft des Renault-Konzerns nur ganz knapp schwarze Zahlen. Volvo erzielte in der Lkw-Sparte im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 475 Millionen Euro und verfügt nach dem Verkauf der Pkw-Sparte für 6,8 Milliarden Euro an Ford über erheblichen Investitionsspielraum.

Da Renault die einzige französische Lkw-Marke ist, gilt die Übernahme durch einen ausländischen Konzern in Frankreich als politisch sensible Angelegenheit. Volvo-Chef Johansson versprach, alle R VI-Beschäftigten zu übernehmen.