Scherfablichter für Datenschutzbericht

Unser aller Bürgermeister Henning Scherf ist nicht immer besonders gesprächig, wenn ihm kritische taz-ReporterInnen unter die Nase kommen. Interview-Wünsche werden da schon mal gerne abgelehnt. Eine ausdrückliche Einladung in die Redaktion mit eingebauter Blattkritik, wo der Herr Bürgermeis-ter wirklich mal vom Leder ziehen könnte, was ihm an der taz bremen nicht so recht passt, steht immer noch unbeantwortet im Raum. Wir hoffen noch! Und auf unseren Karikaturisten Til Mette ist der Herr Scherf überhaupt nicht gut zu sprechen. Der illustre Grund liegt allerdings auch schon Jahre zurück.

Nur die taz-FotografInnen, die hat der Henning Scherf von je her ins Herz geschlossen. Nicht zuletzt wurde unser Ex-Kollege und Diplom-Knipser Tristan Vankann für die gesamte Wahlkampfkampagne des Bürgermeisters engagiert. Ein Motiv, eine Händehaltung – Vertrauen erweckend –, das sich dann auch wiederfand auf einem Bild unseres aktuellen Ablichters und gelernten Industrie-Fotografen Michael Jungblut (48). Dessen Porträt von uns Bürgermeister vor einem Computer, als Scherf sich zum Chatten ins weltweite Internet wagte, prangt jetzt in voller Schönheit auf dem 22. Jahresbericht des Landes Bremen vom Landesbeauftragten für den Datenschutz. Unterzeile: „Hurra und Glück für den Datenschutz, kein Millennium-Crash in der Bremer Verwaltung.“ Fürwahr, ein schönes Foto. Und was sagt die gemeine taz-Redaktion? „Kein Crash? Na, Henning nimmt ja auch tunlichst die Flossen von der Tastatur.“

taz/Fotos: Jungblut, Tittmann