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Sumpfkalk aus dem Bayerischen

■ Sanierung der Unteren Rathaushalle ist fast abgeschlossen

Was die Portale in der unteren Rathaushalle erdulden mussten, lässt Restauratoren schaudern. „60 Abbrüche“ hat Hans-Georg Thiessen allein gezählt, „ganze Fratzen sind abgeschlagen worden“ – die ruchlosen Souvenierjäger entkamen. Und dann erst die Aussteller: Mit dem Tucker sollen sie das Schmuckwerk traktiert haben. Doch nun wird alles gut.

Am Mittwoch hatte unter anderem Bürgermeister Henning Scherf geladen, um über den Stand der Sanierungsarbeiten zu informieren. Jetzt steht fest: Für den neuen Anstrich der Wände wurde holzgebrannter Marmorsumpfkalk aus Bayern importiert. Auch den Portalen geht es wieder Butter; nun müssen nur noch die Kaugummi-verzierten Fußplatten gereinigt werden. Rund 300.000 Mark wird das alles am Ende gekostet haben; den Löwenanteil davon hat die Stiftung Wohnliche Stadt übernommen. Nur: Was tun mit dem schmucken Gemäuer? Bürgermeister Scherf möchte, dass die öffentliche Halle nicht wieder „versaut“ wird. Also: Zurückhaltende Nutzung, die Wände sind tabu.

Die alten Dokumente, die sich im „Portal zur alten Sternkammer“ fanden, wurden übrigens gegen Neue ausgetauscht. In dem Kasten soll jetzt – so war zu hören – neben der Koalitionsvereinbarung unter anderem auch eine taz-Ausgabe vermodern. hase/Foto: Julia Baier

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