: Gegen Technikfetisch
■ Expo-GegnerInnen protestieren morgen
Der Protest ist nicht mächtig, aber es gibt ihn: Auch im Norden wird es Gegenveranstaltungen zur Expo geben. „Wir wehren uns dagegen, dass blinder Zukunftsglaube und Technikgläubigkeit als Heilmittel verkauft werden“, sagt Jörn Hartje von der Jugend-Umwelt-Projektwerkstatt in Bad Oldesloe, der sich um den Anti-Expo-Protest in Schleswig-Holstein kümmert.
Hartje möchte das Augenmerk besonders auf die dezentralen Expo-Projekte im Norden lenken – auch gegen die gebe es etwas einzuwenden, wenn er auch die Hamburger Aktivitäten als „eher langweilig und nicht so schlimm“ einschätzt. Kritisch sieht Hartje ein Expo-Projekt wie die Elefantenzucht bei Hagenbecks Tierpark: „Hier wird uns weisgemacht, wir könnten uns unsere eigene Natur schaffen.“ Ähnliche Vorwürfe richtet er auch gegen Expo-Projekte wie das Multimar-Wattforum in Tönning oder die Gentechnik-Ausstellung in Kiel-Molfsee.
Den 1. Mai haben die Expo-GegnerInnen europaweit zum Aktionstag ausgerufen. In Hamburg wird bereits einen Tag zuvor mit einer so genannten „Reclaim the Streets-Party“ protestiert. Hartje ahnt selbst, dass das Ziel nicht arg realistisch ist, aber er formuliert es trotzdem: „Letztlich wollen wir mit unseren Aktionen die Eröffnung der Expo am 1. Juni verhindern.“ aha
Reclaim the Streets-Party, Sonntag 20 Uhr, Bahnhof Sternschanze.
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