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BSE-Risiko weiter unklar

Britische Stichproben an menschlichem Gewebe können Gefahr nicht aufklären

BERLIN taz ■ Auch eine neue britische Studie kann die bange Frage nicht klären, ob es in Großbritannien nach dem BSE-Skandal zu einer großen Epidemie unter den Menschen kommt. Im Auftrag der Regierung hatten Mediziner aus Edinburgh und Plymouth 3.000 menschliche Gewebeproben analysiert, ohne eine Spur der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD) zu entdecken. Dennoch warnte der verantwortliche Chefmediziner der britischen Regierung, Liam Donaldson, gestern, dass dieses Ergebnis nicht als eine Entwarnung missverstanden werden dürfe. Dafür sei die Zahl der Proben zu klein.

Bisher starben in Großbritannien 51 Menschen an einer neuen CJD-Variante, die aller Wahrscheinlichkeit nach durch den Verzehr BSE-verseuchten Fleisches ausgelöst wird. Seit den Achtzigerjahren haben die Briten verseuchtes Fleisch gegessen. Wegen der langen Inkubationszeiten (also der Dauer zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) ist immer noch unklar, ob die 51 Opfer schon der Gipfel sind oder erst der Auftakt einer Epidemie, die womöglich tausende hinwegrafft.

Die 3.000 Proben stammen aus einer Sammlung von 18.000 herausoperierten Mandeln und Blinddärmen. Das Ärztegremium der Regierung, SEAC, will auch die restlichen Proben noch untersuchen. urb

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