Au Du und Du mit der Förderung: Mittel für Mittelstand
■ Wirtschaftssenator Josef Hattig und Handelskammer Schulter an Schulter
Ein seltener Glücksfall für Bremens Mittelständler: Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) ist nicht nur einer von ihnen, sondern auch noch ehemaliger Handelskammer-Präses. Da lag es nahe, dass Kammer und Wirtschaftsressort sich auf gemeinsame „Leitlinien zur Mittelstandspolitik“ verständigten. Für den heutigen Kammer-Präses Bernd Hockemeyer ist das ein „denkwürdiges“ Ereignis: „Vor Senator Hattig wusste der eine oder andere nicht mal, wie man Mittelstand schreibt.“
Hattig dagegen weiß, dass die großen Unternehmen für sich selbst sorgen, für die Jobmaschine Mittelstand hingegen müsse man Vertrauen schaffen. Dabei will der Senator potenziellen Gründern „das unternehmerische Risiko nicht abnehmen, aber kalkulierbar machen“. Bremens Wirtschaftsförderung fehle es dazu nicht an Geld, sondern an Zielgenauigkeit.
Darum sollen Förderprogramme durch Straffung und Zusammenfassung transparenter werden. Insbesondere Firmengründer sollen durch spezielle Netzwerke stärker motiviert werden: Intensive Beratung und erleichterter Zugang zu Risikokapital – zum Beispiel durch die neugegründete Bremer Aufbaubank – sollen innovativen Ideen zur Umsetzung verhelfen. Eine Kultur des wirtschaftlichen Denkens wollen die Wirtschaftsförderer bereits in der Schule vermitteln. Aber auch die Hochschulen sollen verstärkt ökonomisch Grundkenntnisse vermitteln. Dafür wird unter anderem ein Mäzen für eine Stiftungsprofessur „Existenzgründung“ gesucht. Als Dienstleistungsstandort soll Bremen durch thematische Schwerpunkte und Netzwerke sowie durch gezielte Qualifikation und Werbung gestärkt werden. Nicht zuletzt fordern die Wirtschaftsförderer die Erschließung und verkehrsmäßige Anbindung neuer Gewerbeflächen. Fest planen sie schon mit der umstrittenen Erweiterung des Technologieparks in das Naturschutzgebiet Hollerland hinein. Da könnte man, so Hockemeyer, dann auch gezielt Flächen für Neugründungen reservieren, „damit nicht wieder die Sahnestücke an etablierte Unternehmen gehen, die „Technologiepark“ auf der Vistenkarte stehen haben wollen.“ not
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