: chancengleichheit
Begriffs-Geschichte
1964 diagnostizierte Georg Picht eine „Bildungskatastrophe“. Im internationalen Vergleich, so sein Argument, würde Deutschland zu wenig in die Bildung investieren. Hintergrund von Pichts Kassandraruf war der „Sputnik-Schock“: Der Sowjetunion war es gelungen, den ersten Satelliten in den Weltraum zu schießen – und der Westen bekam mächtig Angst, in Bildung und Wissenschaft abgehängt zu werden.
Der Bildungskatastrophe folgte ein Bildungsboom. Willy Brandt gab den Slogan der „gleiche Bildungschancen für alle“ aus – kurz: der Chancengleichheit. Neue Unis schossen aus dem Boden. Die staatliche Ausbildungsförderung (Bafög) wurde aufgestockt.
In den 70er Jahren kreierte die CDU den Begriff „Chancengerechtigkeit“ – um die „Chancengleichheit“ der SPD als „sozialistische Gleichmacherei“ zu diskreditieren. Die CDU wollte so Elitebildung wieder hoffähig machen. isa
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