Die Vorschau: The One-Woman-Live-Show
■ Die gefeierte australische Rock-Sängerin Ronnie Taheny tritt am Mittwoch im KIOTO in der Schildstraße auf
Die australische Sängerin, Komponistin, Gitarristin und Pianistin Ronnie Taheny hat ihr Leben klug organisiert – für sie gibt es seit einiger Zeit nur noch Frühling und Sommer. Wenn es in ihrer Heimat kühler wird, zieht sie für ein halbes Jahr nach und durch Europa; wenn es hier ungemütlich wird, kehrt sie wieder zurück an die Strände von Südaustralien.
Dort ist sie als Musikerin schon einige Jahre lang erfolgreich, sie hat alle staatlichen Preise abgeräumt und auf allen nationalen Festivals gesungen. Und so gab es für die smarte, junge Frau nicht nur meteorologische Gründe, nach Europa zu kommen.
In Irland suchte sie nach ihren familiären und musikalischen Wurzeln, ihren ersten Erfolg hatte sie aber in London: 1996 landete ihr Song „Saviour“ auf den vorderen Plätzen der Charts, „genau zwischen Oasis und Van Morrison“, wie sie immer wieder gerne erzählt. Denn dort sieht sie sich wohl auch musikalisch: Zwischen der verzerrten E-Gitarre einer dreckigen Rockmusik und dem sanfteren Klavieranschlag einer Bluesballade spielt und singt sie in den verschiedensten Stimmungen und Stilen.
Ihre Vorbilder dabei sind Jeff Buckley, Tom Waits und Janis Joplin. „I ain't black and I ain't blind / But that doesn't mean I can't get the blues sometimes“ singt sie selbstbewusst in einem ihrer Songs, die nicht nur durch ihre Vielfalt, sondern auch durch ihre poetischen Texte überzeugen.
Und die Autodidaktin traut sich was: Auf dieser Tournee tritt sie alleine mit Gitarre, Piano und Percussionsinstrumenten auf, obwohl sie selber genau weiß, dass sie zumindest auf der Gitarre alles andere als eine Virtuosin ist. Aber Frechheit siegt, und davon hat Ronnie Taheny so viel in ihre Musik gepackt, dass es mit ihr auf jeden Fall ein spannender Abend wird.
Wilfried Hippen
Mittwoch, 21 Uhr, im KIOTO (Lagerhaus)
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