piwik no script img

Strieder gegen Zwang

Verkehrssenator kündigt drei autofreie Sonntage auf freiwilliger Basis an. Grüne wollen Innenstadt sperren

Drei autofreie Sonntage auf freiwilliger Basis plant Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) in Berlin. Wenn alles hinhaut, soll es am Umwelttag – Sonntag, den 4. Juni – losgehen. Als Endpunkt ist Sonntag, der 24. September vorgesehen.

Nach Angaben von Strieders Sprecherin, Petra Reetz, soll auf die Berliner allerdings keinerlei Zwang ausgeübt werden, ihre Autos stehen zu lassen. „Wir appellieren an die Leute. Niemandem wird die Pistole auf die Brust gesetzt.“ Eine großflächige Sperrung der Innenstadt, wie sie die Bündnisgrünen fordern, sei nicht geplant. Lediglich einzelne zusammenhängende Straßenzüge sollen für den Individualverkehr tabu sein. Denkbar sei eine Sperrung des Gebietes Schlossplatz/ Lustgarten/Gendarmenmarkt/ Unter den Linden und Straße des 17. Juni, so Reetz. In der Westcity könnte der Tauentzien und der Kurfürstendamm gesperrt werden. Die autofreien Abschnitte müssten so groß sein, dass sich die Menschen zu Fuß oder mit Roller Blades gefahrlos auf der Fahrbahn austoben könnten. „Das Ganze soll Spaß machen und einen Event-Charakter haben“. Deshalb seien auch Straßenfeste geplant. Die BVG will Strieder dazu bewegen, die Taktzeiten zu erhöhen. Auch an die Einführung eines verbilligten Familientickets ist gedacht.

Der verkehrspolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Michael Cramer, begrüßt Strieders Entscheidung als Schritt in die richtige Richtung. Die geplanten Maßnahmen gehen Cramer aber nicht weit genug. Wie berichtet fordern die Grünen vier autofreie Sonntage. In ihrem Antrag, über den kommende Woche im Parlament abgestimmt wird, ist eine Sperrung der Innenstadt zwischen Oberbaumbrücke und Großem Stern sowie zwischen Invalidenstraße und Kanalufer vorgesehen. Außerdem fordern die Grünen, dass sich Berlin am 22. September an dem von der Europäischen Kommission ausgerufenen autofreien Werktag beteiligt. PLUTONIA PLARRE

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen