: nikolaj bersarin
Der Berliner Befreier
Von den Verbänden der Roten Armee, die seit dem Beginn der Berliner Offensive im April 1945 in Richtung Reichshauptstadt vorstießen, war Nikolaj Bersarins 5. Armee die schnellste. Am 21. April erreichte Bersarin in Marzahn Berliner Stadtgebiet und wurde daraufhin von Marschall Shukow zum Berliner Stadtkommandanten und zum Kommandeur der sowjetischen Garnison in Karlshorst ernannt. Der 1904 in St. Petersburg geborene Sohn einer Arbeiterfamilie war 1938 nur mit Hilfe von Fürsprechern der stalinistischen Säuberung entgangen. Als Berliner Stadtkommandeur sorgte er unter anderem für die freie Religionsausübung, die Neugründung der jüdischen Gemeinde sowie die Wiedereröffnung des Deutschen Theaters.
Allzu lange währte freilich sein Engagement für die Überlebenden in der besiegten Reichshauptstadt nicht. Am 16. Juni 1945 starb Bersarin bei einem Motorradunfall in Friedrichsfelde. 1975 bekam er vom Ostberliner Magistrat die Berliner Ehrenbürgerwürde zugesprochen. WERA
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