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Manifest gegen Kolumnistenmord

MADRID taz ■ Die Direktoren der 16 wichtigsten spanischen Tageszeitungen legten gestern im baskischen San Sebastián ein Manifest unter dem Titel „Sie werden uns nicht zum Schweigen bringen“ vor. Damit reagiert die spanische Presse auf die Ermordung des Kolumnisten der Madrider Tageszeitung El Mundo, José Luis López de Lacalle, am vergangenen Sonntag durch die baskische Separatistengruppe ETA. Das Manifest bekräftigt, so heißt es, „unsere Verpflichtung gegenüber der Demokratie“ und verurteilt „die Bedrohungen, denen die Pressemitarbeiter durch ETA und Umfeld ausgesetzt sind“.

Die Initiative ging von den Herausgebern der drei großen Madrider Blätter, El País, ABC und El Mundo aus. Die sechzehn Erstunterzeichner wollen nun um weiter gehende Unterstützung werben. „Das Manifest richtet sich an alle Medien, egal ob gedruckt oder elektronisch, und an alle Journalisten, die es unterschreiben wollen.“ Neben den Erstunterzeichnern waren gestern auch Vertreter des spanischen staatlichen Rundfunk und Fernsehens bei der feierlichen Verlesung des Textes im Kursaal von San Sebastián anwesend.

Es war das erste Mal, dass sich die spanische Presse in dieser Form gemeinsam öffentlich zu einem Thema äußerte. Nur während des Übergangs zur Demokratie nach dem Tod von Diktator Francisco Franco 1975 kam es mehrere Male zur Veröffentlichung gleich lautender Leitartikel. Nach dem Festakt besuchten alle anwesenden Journalisten gemeinsam das Grab von López de Lacalle. REINER WANDLER

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