: Test für Rot-Grün
Clement (SPD) erwartet bei NRW-Wahl am Sonntag „46 Prozent plus x“. CDU hofft auf eine Überraschung
DÜSSELDORF taz/dpa ■ Weiter Rot-Grün, vielleicht Rot-Gelb oder wieder Rot allein? Den vier nordrhein-westfälischen Bewohnern im Kölner „Big Brother“-Container ist das egal. Sie werden an der Landtagswahl am Sonntag nicht teilnehmen. Verena, Jürgen, Andrea und Sabrina hatten nach Angaben des „Big Brother“-Pressebüros kein Interesse, ihre Stimme per Briefwahl abzugeben.
Trotz der Wahlenthaltung der populären Fernsehhäftlinge gilt die NRW-Landtagswahl als wichtiger Halbzeittest für die rot-grüne Bundesregierung. Beim ersten und letzten Fernsehduell der Spitzenkandidaten tönte Ministerpräsident Wolfgang Clement am Donnerstagabend, er erwarte „einen deutlichen Vertrauensbeweis“. Als Ziel nannte er „46 Prozent plus x“. Sein CDU-Herausforderer Jürgen Rüttgers wollte sich noch nicht geschlagen geben: „Warten Sie mal ab, das gibt am Sonntag eine Überraschung.“
Sollte die SPD die absolute Mehrheit verfehlen, stehen ihr wahrscheinlich gleich zwei mögliche Koalitionspartner zur Verfügung: die Grünen und die FDP.
Bei der letzten Landtagswahl 1995 verlor die SPD nach 15 Jahren Alleinherschaft ihre absolute Mehrheit, kam auf 46 Prozent und musste mit den Grünen koalieren, die 10 Prozent erreichten. Die CDU erreichte 37,7 Prozent. Die FDP scheiterte mit 4 Prozent an der Sperrklausel.
Die letzten Umfragen sahen die SPD bei rund 45 Prozent, die CDU unter der 40-Prozent-Marke. Grüne und FDP liefern sich den Umfragen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei rund 7 Prozent.
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