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Armeeoffensive in Sierra Leone

FREETOWN/GENF dpa ■ Sierra Leones Regierungssoldaten haben nach Angaben des UN-Flüchlingshilfswerks (UNHCR) einen Vorstoß ins Grenzgebiet zu Guinea unternommen. Sie ignorierten damit einen UN-Appell, keine weiteren Offensiven gegen die Rebellen in Sierra Leone zu starten. „Wir bereiten uns in Guinea auf einen Andrang von Flüchtlingen vor“, sagte UNHCR-Sprecher Kris Janowski gestern in Genf. Der UN-Sonderbeauftragte für Sierra Leone, Oluyemi Adeniji, hatte zuvor in Freetown Regierung und Rebellen aufgefordert, sich auf ihre Positionen zurückzuziehen, die sie vor Ausbruch der neuen Kämpfe eingenommen hatten. Die Regierung solle sich bemühen, den Friedensvertrag von letztem Jahr wiederzubeleben, erklärte Adeniji. Zuvor hatte Liberias Präsident Charles Taylor davor gewarnt, Angriffe gefährdeten das Leben der gefangenen UN-Soldaten. Taylor gilt als Vertrauter des seit Tagen verschwundenen RUF-Führers Foday Sankoh. Die Rebellen hatten bis Montagabend 157 von etwa 500 verschleppten UN-Soldaten und -Militärbeobachtern freigelassen.

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