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Äthiopien ignoriert UN-Ultimatum

Der Sicherheitsrat kann sich nicht über ein Waffenembargo einigen. Moskau lehnt Sanktionen ab

ADDIS ABEBA/NEW YORK afp/dpa ■ Auch nach dem Ablauf eines UN-Ultimatums geht der Grenzkrieg zwischen Äthiopien und Eritrea unvermindert weiter. Äthiopiens Regierung lehnt den von der UNO geforderten Waffenstillstand ab und meldete gestern „wichtige Geländegewinne“.

Ein BBC-Reporter berichtete nach einem Flug über das Kampfgebiet, äthiopische Truppentransporter seien weit nach Eritrea vorgedrungen. Die eritreischen Schützengräben seien verlassen, und das Schlachtfeld sei mit Leichen übersät.

Der Weltsicherheitsrat in New York hatte am Freitag zum ersten Mal seit Ausbruch der Kämpfe Zwangsmaßnahmen angedroht und eine Frist von 72 Stunden für ihre Einstellung gesetzt, die am Montagabend ablief. Allerdings konnte sich das Gremium im Anschluss nicht auf Sanktionen einigen.

Der Vertreter Russlands lehnte ein von den USA empfohlenes Waffenembargo gegen beide Kriegsparteien kategorisch ab. Russland gilt als wichtigster Waffenlieferant Äthiopiens und Eritreas. Der Sicherheitsrat wollte gestern Abend die Beratungen wieder aufnehmen.

Die EU-Kommission beschloss für das von einer Hungersnot betroffene Äthiopien Hilfsgelder in Höhe von 6,4 Millionen Mark. Die äthiopische Regierung gibt derzeit rund eine Million US-Dollar täglich für den Krieg aus.

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