: Keine Krokodilstränen im Volkspark
Ab September wird an der Arena gebaut – wenn die Finanzierung steht ■ Von Eberhard Spohd
„Die Verträge für die Logen werden fairerweise so geschlossen, dass sie als aufgelöst gelten, wenn das Projekt nicht zustande kommt.“ Andreas Wankum hat sich in Sachen Arena abgesichert. Schließlich könnte sich ja im Hamburger Volkspark ein großes Loch auftun. Ansonsten ist sich der Geschäftsführer von Deuteron sicher: Die Arena kommt.
Nachdem der Senat bereits Ende Februar und die Bürgerschaft in der vergangenen Woche dem Projekt zugestimmt haben, müssen Wan-kum und sein Partner, der finnische Multi-Unternehmer Harry Harkimo, nur noch die Finanzierung für die Mehrzweckhalle sicherstellen. Die Hamburger Regierung erwartet, dass ein Drittel der Investitionssumme, rund 100 Millionen Mark, zum 30. September nachgewiesen wird. Erst dann sollen die Rechte am Grundstück übertragen werden.
Darum soll jetzt zügig mit der Vermarktung der Halle begonnen werden, sagte Harkimo gestern. Am 24. Mai findet eine Werbeveranstaltung statt, bei der die hiesige Wirtschaft von den Vorteilen überzeugt werden soll, die ein Logenkauf bringt. Ein großer Teil des erforderlichen Geldes soll über diese Glaskästen erlöst werden. Doch auch ohne solche Marketingmaßnahmen sind bereits heute 10 Vorverträge mit interessierten Unternehmen geschlossen worden.
Durch den Bau der Arena, der bis zum September 2002 abgeschlossen sein soll, könnten auch die Pläne des Hamburger Bauunternehmers Klaus-Peter Jebens obsolet werden. Doch der Präsident des Eishockey-Vereins Hamburg Crocodiles setzt weiterhin darauf, im Osten Hamburgs eine eigene Halle zu errichten, während Harkimo damit rechnet, dass die Krokodile im Volkspark auflaufen werden. Die Verhandlungen darüber verliefen allerdings bislang nicht sehr erfolgversprechend.
Dabei könnte der Finne für den sportlichen Erfolg sorgen. Der Besitzer des Jokerit HC, Helsinkis Profi-Team, hat bereits signalisiert, dass er mit seinem Knowhow und gegebenenfalls auch mit Spielern die Crocodiles unterstützen würde. Dahinter steckt allerdings auch wirtschaftliches Kalkül: Ohne eine erfolgreiche Sportart, die sich fix in der Halle und der Stadt etabliert, würde eine profitable Auslastung wohl nicht erreicht.
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