: Poetry on the Road, Folge 4: Bei Jaap Blonk ist alles im Neodada-Fluss
Vom 26. bis 28. Mai findet mit „Poetry on the Road“ zum ers-ten Mal das Internationale Lyrikfestival Bremen statt. Fast zwanzig VertreterInnen der zeitgenössischen Poesie werden in die Hansestadt kommen. Neben großen Namen wie Cees Nooteboom, Lars Gustafsson und Durs Grünbein finden sich viele junge und/oder hierzulande wenig bekannte DichterInnen. Wir stellen sie vor.
Das kleine Amsterdamer Plattenlabel „Staalplaat“ erfreut uns seit einigen Jahren mit einem geringen, dafür aber umso exquisiteren Output. Unter anderem erschien 1993 „Flux de Bouche“. Der Künstler: Ein gewisser Jaap Blonk, seinerzeit gerade vierzig – mit einer Stimme, die deutlich jünger klingt. Was vielleicht daran liegt, dass seine Biographie (in Worte gefasst) von Formulierungen wie „unbeendet“, „kurz“ oder „unbeständigt“ dominiert wird.
Und, natürlich, „Autodidakt“. Soundmäßig muss man sich das so vorstellen: Der britische Stimm-/Impro-Künstler Phil Minton hat, nachdem er jahrelang über Schwitters' „Ursonate“ geforscht hat, eine Bürobeschreibung aus der Feder Kafkas entdeckt. So ungefähr. Blonks Werke sind „Lieder aus dem Himmel“, irgendwo zwischen Musik und Poesie, folgen oft eher kompositorischen als poetologischen Prinzipien. (Doch vielleicht ist auch das schon zu viel „Schublade“.) In „De Minister I“ radiert Blonk aus der bekannten Floskel „der minister bedauert derartige äusserungen“ sämtliche Vokale heraus. Bis schließlich nur Krach übrig bleibt. Ich glaube, Karl Kraus hätte das Geknirsche gefallen, das in einer äußerst telegenen Endlosschleife aufgehängt wird. Die Blonk'schen Lesungen, besser: Performances arbeiten unaufdringlich den dadaistischen Gehalt durchorganisierter Gesellschaft heraus. Vor allem aber macht das Zuhören Spaß. ts
de minister I
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(zu Deutsch: Der Minister bedauert derartige Äußerungen/Auslassungen)
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