: was bisher geschah
Vom Dissidenten zur Informationsquelle
Frank Lu Siqing stammt aus Shaoyan in der südchinesischen Provinz Hunan. Als er ein Jahr alt war, wurde er von seinen Eltern getrennt, die zu Maos Rotgardisten gehörten. Lu sah sie erst im Alter von 13 Jahren wieder. 1981 wurde er als 16-Jähriger das erste Mal für ein Jahr verhaftet. „Ich hatte einen Artikel über politische Reformen geschrieben“, sagt er. Später studierte er in der Provinzhauptstadt Changsha Informatik. An der Universität lernte er auch seine Frau, heute seine größte Unterstützerin, kennen und war 1989 einer der Führer der lokalen Demokratiebewegung. Nach einem weiteren Jahr im Gefängnis zog er in die Sonderwirtschaftszone Shenzhen bei Hongkong, wo er für eine taiwanische Computerfirma arbeitete. Als er erneut verhaftet wurde und schwer erkrankte, gelang ihm 1993 die Flucht. „Für 3.000 Yuan (rund 700 Mark) ließ ich mich nach Hongkong schmuggeln. Die Bootsfahrt dauerte nur zehn Minuten“, sagt er. In der Kronkolonie erhielt Frank Lu Siqing politisches Asyl. Seither berichtet er von dort über Menschenrechtsverletzungen in China – sieben Tage die Woche. FOTO: ARCHIV
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