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Sichtbar Sein

■ Kirchenvolksbewegung: Katholikentag muss Schub für Ökumene bringen

Die Kirchenvolksbewegung und die Initiative „Kirche von unten“ erwarten vom 94. Deutschen Katholikentag in Hamburg „wirklich sichtbare Impulse für die Ökumene“. Die Bereitschaft zum Dialog der christlichen Kirchen reiche noch lange nicht aus, erklärten Sprecher der Reformgruppen ges-tern, einen Tag vor Beginn des großen Katholikentreffens in der Hansestadt. „Die Gemeinschaft der Christen verschiedener Konfessionen auf dem Katholikentag geht uns nicht weit genug“, sagte Chris-tian Weisner von der Kirchenvolksbewegung.

Kritik übte die Kirchenvolksbewegung, die erstmals im offiziellen Programm des Katholikentages vertreten ist, auch daran, dass im Rahmen der großen Abschlussfeier zunächst Gottesdienste getrennt nach Konfessionen vorgesehen seien. „Da ist immer noch zu viel Amtskirche, zu viel Trennendes im Spiel“, so Weisner. Mit einem eigenständigen Programm ist auch die „Kirche von unten“ dabei. Schwerpunkte sind neben der Ökumene Kritik am Neoliberalismus und die Forderung nach einer „Globalisierung von unten“ unter dem Motto „global fatal“, erläuterte Initiativensprecher Thomas Wys-trach. An zwei zentralen Veranstaltungen des Katholikentages wird erstmals auch der 1979 von der katholischen Kirche gemaßregelte Theologe Hans Küng mitwirken.

Rund 50.000 Menschen werden zum Katholikentag vom 31. Mai bis 4. Juni in Hamburg erwartet. Das Katholikentreffen unter dem Motto „Sein ist die Zeit“ findet erstmals in seiner Geschichte in Hamburg statt. Die Annäherung der Konfessionen hat diesmal besonderes Gewicht: Zum ersten Mal wird es eine große ökumenische Abschlussfeier geben. dpa

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