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Streit um israelisch kontrollierte Schebaa-Farmen beigelegt

Seit dem israelischen Abzug hatte die libanesische Regierung darauf beharrt, die Schebaa-Farmen im Grenzgebiet Libanon, Israel, Syrien stünden auf libanesischem Territorium. Weil Israel sie weiter kontrolliere, sei der Abzug nicht vollständig. Seit Mittwochabend ist das anders. Der UN-Sonderbeauftragte für die Region, Terje Roed-Larsen, erklärte nach einem Gespräch mit dem syrischen Außenminister, Syrien betrachte den israelischen Abzug aus dem Libanon als vollständig, die Farmen müssten nicht im Rahmen des Abzugs übergeben werden. Syrien, der zweite mögliche Besitzer der Farmen – die Grenzziehung ist hier bis heute unklar –, hatte bisher die Position Libanons geteilt. In Beirut heißt es nun, die Rückgabe der Farmen könne auch später geklärt werden, man sei darauf bedacht, die „Schutzmacht“ Syrien nicht zu brüskieren. Damaskus hat etwa 35.000 Soldaten im Libanon stationiert und Beirut stets vor einem Separatfrieden mit Israel gewarnt. Grund für den Eiertanz der Libanesen könnte aber auch sein: Die vergleichsweise schwache libanesische Armee fürchtet Probleme mit der im Süden des Landes massiv präsenten Hisbullah. Nach der Einigung auf die Formel „Rückgabe später“ ist der Weg frei für den Einmarsch der regulären libanesischen Armee und die Stationierung von UN-Truppen entlang der libanesisch-israelischen Grenze.

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