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Tandems nach Paris

Unter dem Motto „Gemeinsam schaffen wir’s“ radeln Blinde und Sehende in die französische Hauptstadt

Mit dem Tandem von Berlin nach Paris in nur zehn Tagen wollen blinde und sehende Radler aus acht Nationen fahren. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) gab gestern vor dem Reichstagsgebäude den Startschuss. Die Europa-Tandem-Tour steht unter dem Motto „Gemeinsam schaffen wir’s“. Sie soll dazu beitragen, die Öffentlichkeit für die Belange von Blinden und Sehbehinderten stärker zu sensibilisieren und die Integration dieser Menschen zu befördern. Veranstalter ist die Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegeneration Pro Retina. Anlass der Aktion ist der heutige Sehbehindertentag. In Deutschland leben über eine halbe Million Sehbehinderte.

Die 1.300 Kilometer lange Route führt die etwa 40 Tandems über Brüssel nach Paris, wo die Sportler am 14. Juni erwartet werden. Über 100 Kilometer müssen die Fahrer täglich strampeln. Die längste Etappe von Brüssel nach Lyon hat 192 Kilometer.

„Wir wollen zeigen, wie leistungsfähig schwerbehinderte Menschen sein können“, sagte der Sprecher der Selbsthilfevereinigung, Horst Schwerger. Der ehemalige Stuttgarter Unternehmer, der selbst sehbehindert ist, beklagte, dass viele Arbeitgeber sich vor der Einstellung eines Behinderten scheuten. Das Tandem zeige, dass es gemeinsam besser geht. Dies könnte auch im täglichen Leben so sein. ADN

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